Aktuelles
Hauptversammlung am 22.07.2025

Hauptversammlung am 22.07.2025

Der einstimmig bestätigte Vorstand des Hausacher Bärenadvent mit einer kleinen Änderung:
von links Schatzmeisterin Silvia Schmider, Beisitzer Fridolin Schmider (bisher Schriftführer), Vize-
Vorsitzender Timo Lehmann, Vorsitzender Erwin Moser, Beisitzer Kevin Zimmermann, Wahlleiter
Wolfgang Hermann und Schriftführerin Simone Engel (bisher Beisitzerin).
Text und Foto: Claudia Ramsteiner

Mit Herz, Mut und Bärenkraft


Auf ein „riesenerfolgreiches Vereinsjahr, das weit über die Region hinausstrahlt“,
blickte der Verein Hausacher Bärenadvent am Dienstagabend in „Pippo’s Fifty“
zurück. Eine Entwicklung, die sich schon seit Jahren abzeichnet: „Wir haben in den
letzten fünf Jahren zehnmal so viele Bären verkauft, erhalten zehnmal so viele
Spenden und stemmen zehnmal so viele Events wie zuvor“, strahlte Vorsitzender
Erwin Moser.
Sein persönliches Lebensziel – eine Million Euro an Spenden – hat er bereits
erreicht. Allein in den vergangenen vier Jahren sammelte der Verein eine halbe
Million Euro. „Das bringt uns aber auch an unsere Grenzen“, räumte Moser ein.
Besonders stolz sei er auf die verstärkte Ausrichtung auf „stille Kinder“ (Hintergrund
I). Dass der Verein hier schnell und unbürokratisch helfen könne, sei großartig. „Aber
das geht nur im Team. Helfen ist was Geiles!“ Erst jetzt sei ihm bewusst geworden,
wie groß oft die Armut unter Alleinerziehenden sei.
Schriftführer Fridolin Schmider ließ das vergangene Jahr Revue passieren: 120
Aktionen, darunter zahlreiche Benefizkonzerte. „Wir versuchen, überall präsent zu
sein. Die vielen Spendenübergaben sind auch eine gute Gelegenheit, Danke zu
sagen für die großartige Unterstützung.“
Ein besonderes Highlight war die Typisierungsaktion im Februar: 562 neue Spender
und über 26.000 Euro für die Stammzellenspenderdatei – „562 Chancen auf
Überleben“. Statistisch könnten dadurch vier bis fünf Menschenleben gerettet
werden. Für Vereinsmitglied Jeremias Feißt kam dennoch jede Hilfe zu spät. Ihm und
der ebenfalls verstorbenen Susanne Schmid wurde zu Beginn mit einer
Gedenkminute gedacht.
Der Kassenbericht von Silvia Schmider spiegelte den Erfolg in Zahlen wider: Fast
160.000 Euro Zuwendungen wurden im vergangenen Jahr ausbezahlt – zur Spende
an die Stammzellendatei kamen mehr als 133.000 Euro für die Bärenkinder und
stillen Kinder, dazu Sachspenden wie eine Therapieliege oder orthopädische
Schuhe. Schmider dankte besonders dem Steuerbüro Zetax aus Wolfach, das seit
der Gründung des Vereins alle Buchhaltungs- und Steuerangelegenheiten
unentgeltlich übernimmt.
Die Verwaltungskosten werden vollständig durch Mitgliedsbeiträge gedeckt, sodass
die Spenden zu 100 Prozent für den Vereinszweck verwendet werden: für die
Bärenkinder und die „stillen Kinder“. Mit fünf Neumitgliedern an diesem Abend zählt
der Verein nun 170 Mitglieder. Es wurden im vergangenen Jahr 157
Spendenbescheinigungen ausgestellt.
Bürgermeister Wolfgang Hermann zollte dem Verein großen Respekt: „In einer
ichbezogenen Gesellschaft ist ein Verein wie dieser, der sich für die Schwächsten
einsetzt, ein echtes Vorbild.“ Besonders lobte er den „Motor“ Erwin Moser, der „mit
großer Überzeugungskraft jedem einen Bären aufbindet“. Die Stadt werde den
Verein weiterhin nach Kräften unterstützen.
INFO: Die neuen Bärenkinder werden beim Bärenfest am 27. September in der
Stadthalle vorgestellt.
 

Hintergrund I: Wer sind „stille Kinder“?
„Stille Kinder“ sind Kinder, die dringend Hilfe benötigen, deren Familien jedoch nicht
in der Lage oder bereit sind, in der Öffentlichkeit zu stehen. Oft sind es
Alleinerziehende oder Menschen in akuten Notsituationen, die keine Lobby haben.
Der Verein hilft hier schnell, diskret und unbürokratisch – mit finanzieller Soforthilfe,
Sachspenden und auch mit langfristiger Begleitung.
Ein bewegendes Beispiel: Eine schwangere Frau flüchtete vor ihrem gewalttätigen
Partner, der sogar die ungeborenen Zwillinge bedrohte. Heute lebt sie mit ihren
Kindern im Frauenhaus. Vom Staat erhielt sie einmalig 200 Euro – der Verein
leistete 2000 Euro Soforthilfe und wird die beiden Mädchen begleiten, „bis sie zu
starken Frauen geworden sind“.
Die Unterstützung für die sogenannten Bärenkinder ist auf 50.000 Euro pro Kind
gedeckelt – zuzüglich personalisierter Spenden. Alles darüber hinaus fließt in die
Hilfe für stille Kinder. „Das bereichert den Verein, bringt aber auch neue
Herausforderungen mit sich“, so Moser.

Hintergrund II: Hausacher Bärenadvent
Der Hausacher Bärenadvent ist ein mildtätiger Verein mit einem großen Herzen für
Kinder in Not. Gegründet wurde er mit dem Ziel, schwerkranken oder benachteiligten
Kindern – den sogenannten Bärenkindern – gezielt zu helfen. Im Mittelpunkt steht
dabei der Verkauf von Stoffbären, deren Erlös direkt in Hilfsprojekte fließt.
Was den Verein besonders macht: 100 Prozent der Spendengelder kommen bei den
Kindern an – dank ehrenamtlichem Engagement und minimaler Verwaltungskosten.
Neben den Bärenkindern unterstützt der Verein auch „stille Kinder“, die im
Verborgenen leiden und schnelle, unbürokratische Hilfe brauchen.
Mit kreativen Aktionen, Benefizveranstaltungen und einem starken Netzwerk aus
Unterstützern hat sich der Hausacher Bärenadvent weit über die Region hinaus
einen Namen gemacht.

0

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert